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Wird es irgendwann so sein, wie es war?

Für mich, wie vermutlich für viele andere auch, waren die letzten Wochen geprägt von starken Unsicherheiten. Ständig hin- und hergerissen zwischen dem Stalken von Nachrichten zum Verlauf der Pandemie und dem Versuch, gar nichts mehr davon hören zu wollen und das Beste aus einer schwierigen Zeit zu machen.

Im Endergebnis war ich irgendwann so sehr beschäftigt, die Anforderungen des Alltäglichen zu erfüllen und mich an die surrealen Situationen auf Straßen und in Supermärkten zu gewöhnen, dass ich kaum noch einen Satz geschrieben haben. Wie auch? Aufgefressen von Sorgen, aber auch ständig in innerer Diskussion um eine ganz wesentliche Frage: Wird es irgendwann wieder so sein, wie es war?

Dazu kommt für Autoren ein weiteres Problem: Kann man noch die Welt, das Alltägliche von früher beschreiben? Immerhin schreibe ich über menschliche Nähe. Wie aber würde die in Zeiten von Corona aussehen? Ich habe keine Erfahrung darin, wie man im Lockdown die wahre Liebe findet. Gibt es vielleicht jemanden von euch, der so etwas erlebt hat oder gab es in der Zeit einfach gar keine neuen Beziehungen?

Oder auch: Möchte das überhaupt jemand lesen? Vielleicht ist es schöner, sich mit einem mitreißenden Roman in eine andere, unkomplizierte Welt zu flüchten, in die Welt vor sozialer Distanzierung und Gesichtern, in denen noch höchstens die Augen lächeln können.

Momentan habe ich mich für Letzteres entschieden. Langsam habe auch ich mich an das gewöhnt, was mir zuerst unmöglich erschien, und arbeite weiter an Geschichten, die noch in einer anderen Wirklichkeit spielen.

Bald gibt es wieder etwas Neues zu lesen. Bis dahin: bleibt gesund!

Foto: Pixabay